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Kapitel

Kapitel 3

Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 2: TECH GOMBESSA

Bisher ist noch nie eine Taucheruhr von einem so erfahrenen Taucherteam entworfen worden.

Autoren der Kapitel

JEFFREY S. KINGSTON

Autoren der Kapitel

JEFFREY S. KINGSTON
Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 2: TECH GOMBESSA
Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 2: TECH GOMBESSA
Ausgabe 22 Kapitel 3

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wer Ihre Uhr entworfen hat? Im Fall der Fifty Fathoms fällt die Antwort anders aus als bei allen anderen Taucheruhren. Von ihrer Konzeption in den frühen 1950er Jahren durch Jean-Jacques Fiechter, dem damaligen Generaldirektor von Blancpain, bis heute, da Marc A. Hayek das Unternehmen leitet, ist die Fifty Fathoms das Ergebnis der Arbeit leidenschaftlicher Taucher mit einem tiefen Verständnis für die Anforderungen der Unterwasserwelt, die Funktionen einer Taucheruhr und deren Sinn und Zweck. Man darf ohne Übertreibung sagen, dass praktisch alle Taucheruhren der übrigen Uhrenindustrie auf der Pionierarbeit von Blancpain basieren. Die neue Fifty Fathoms Tech Gombessa schreibt nicht nur die einzigartige Geschichte der Fifty Fathoms fort, die sich über 70 Jahre erstreckt. In mancher Hinsicht kann man sagen, dass sie dieser ein neues Kapitel hinzufügt. Ihre Entstehung und das daraus resultierende Patent ist aus der Zusammenarbeit von Marc A. Hayek und dem berühmten Taucher, Wissenschaftler, Unterwasserfotografen und Umweltschützer Laurent Ballesta hervorgegangen. Man kann zu Recht behaupten, dass keine Taucheruhr in der Geschichte jemals von einem so erfahrenen Taucherteam entworfen wurde.

Die ursprüngliche Fifty Fathoms und einige spätere Modelle wurden in einer Zeit entwickelt, als das Flaschentauchen mit der damaligen Ausrüstung in der Regel nicht länger als eine Stunde möglich war. Der Taucher atmete das Gasgemisch aus den Flaschen direkt ins Wasser aus, obwohl es noch eine beträchtliche Menge Sauerstoff enthielt. Flaschen, mit denen man länger unter Wasser hätte bleiben können, wären zu groß, zu schwer und unhandlich gewesen. Die Entwicklung der modernen Kreislaufoder Rebreather-Tauchgeräte hat die Situation völlig verändert. Statt seine Atemluft mit dem Restsauerstoff ins Wasser zu entlassen, atmet der Taucher sie in einem geschlossenen Kreislauf aus, die Luft wird rezykliert und das darin enthaltene Kohlendioxid eliminiert, bevor aus einer kleinen Flasche genau die Menge an Sauerstoff wieder zugeführt wird, die der Körper des Tauchers verbraucht hat. Bei diesem System ist der Verbrauch deutlich geringer. Eine ausführliche Erklärung des Rebreather-Tauchens finden Sie in dieser Ausgabe im Kapitel über das technische Tauchen (S. 34–35). Dank dieser Ausrüstung sind dreistündige Tauchgänge keine Seltenheit mehr. Allerdings ist das Rebreather-Tauchen technisch anspruchsvoll und meist nur für Profis geeignet, während Amateurtaucher weiterhin kon- ventionellere Systeme verwenden.

Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 2: TECH GOMBESSA
Die beiden Taucher, die an der Entwicklung der Fifty Fathoms Tech Gombessa mitgearbeitet haben: links Laurent Ballesta, rechts Marc A. Hayek, Präsident und CEO von Blancpain.

Die beiden Taucher, die an der Entwicklung der Fifty Fathoms Tech Gombessa mitgearbeitet haben: links Laurent Ballesta, rechts Marc A. Hayek, Präsident und CEO von Blancpain.

Die Fifty Fathoms Tech Gombessa wurde speziell als Instrument für die technischen Anforderungen dieser langen Rebreather-Tauchgänge konzipiert, daher der Name „Tech“. Der Begriff „Gombessa“ verweist auf die von Laurent Ballesta mit Unterstützung von Blancpain durchgeführten Tauchexpeditionen, die sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus umweltpolitischer Sicht bemerkenswert sind. Marc A. Hayek und Laurent Ballesta haben bei der Entwicklung der Uhr und ihrer Funktionen zusammengearbeitet. Die Fifty Fathoms Automatique und alle anderen Modelle der aktuellen Kollektion sowie die erste Generation der Fifty Fathoms sind mit einer Drehlünette ausgestattet, die die Zeitmessung bei Tauchgängen ermöglicht.

Das in den 1950er Jahren von Jean-Jacques Fiechter, dem damaligen Generaldirektor von Blancpain, entwickelte System, ist nicht nur brillant, sondern auch höchst praktisch. Der Taucher muss lediglich die Lünette so drehen, dass der Nullindex zu Beginn des Tauchgangs auf den Minutenzeiger ausgerichtet ist. Anschließend kann er die unter Wasser verbrachte Zeit am Stand des Minutenzeigers gegenüber den Zeitmarkierungen auf der Lünette ablesen. Dieses System ist ideal für Tauchgänge bis zu einer Stunde. Das gleiche Prinzip wandten Marc Hayek und Laurent Ballesta bei der Tech an. Doch statt mit dem Minutenzeiger wird die verstrichene Zeit hier über die in sechs 30-Minuten-Segmente unterteilte Zeitskala von drei Stunden auf der einseitig drehbaren Keramiklünette anhand eines zusätzlichen Tauchzeitzeigers mit weißer Spitze angezeigt, der einmal alle drei Stunden eine vollständige Drehung macht. Das erleichtert das Ablesen bei Rebreather-Tauchgängen, die in der Regel drei Stunden dauern. Die leicht konkave Form der Lünette ist eine subtile ergonomische Innovation, die die Bedienung mit Taucherhandschuhen erleichtert. So kann sie vom Taucher problemlos gedreht werden, indem er die gezackte Außenseite der Lünette ergreift oder auf ihre leicht abgeflachte Innenseite drückt.

Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 2: TECH GOMBESSA
Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 2: TECH GOMBESSA

Die Wahl von Weiß für den 3-Stunden-Zeiger, die Markierungen auf der Lünette und dem Sekundenzeiger, die für Taucher von größter Bedeutung sind, erhöht ihre Sichtbarkeit unter Wasser beträchtlich. Aus dem gleichen Grund leuchten diese Markierungen im Dunkeln in einem grünen Licht, das im Wasser gut sichtbar ist. Um Verwechslungen zu vermeiden, hat Blancpain die Stunden- und Minutenzeiger sowie die Indexe mit einer orangen Farbe beschichtet, die sich im Dunkeln blau färbt, um sie von den tauchspezifischen weißen Elementen zu unterscheiden.

Taucher, die moderne Recyclingsysteme benutzen, haben in der Regel einen elektronischen Tauchcomputer, der das Gleiche kann wie die Uhr. Der Tauchcomputer ist wichtig, da er auch andere lebenswichtige Funktionen erfüllt, etwa die Kontrolle des Gasgemischs. Die Fifty Fathoms Tech Gombessa bietet jedoch eine viel bessere Ablesbarkeit der Zeitangaben und spielt somit die entscheidende Rolle als Ersatzchronograph, falls der Tauchcomputer ausfallen sollte. Ihr Platz in der Ausrüstungsliste eines Tauchers ist daher voll und ganz gerechtfertigt.

Die Fifty Fathoms Tech Gombessa erfüllt ihre technische Mission in jeder Hinsicht kompromisslos. Sie ist in ein 47-mm-Gehäuse aus der hochwertigsten Titanlegierung Grade 23 eingeschalt, bis 300 Meter wasserdicht und hat ein Helium-Dekompressionsventil, das für solche Tiefengeeignet ist und über eine spezielle Sicherheitsvorrichtung verfügt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dekompressionsventilen, die eingeschraubt werden müssen, um wasserdicht zu sein, ist das Ventil der Tech „sicher“. Mit anderen Worten: Vergisst der Taucher, das Ventil seiner Uhr einzuschrauben, bleibt diese trotzdem bis 300 Meter wasserdicht.

Für Blancpain bringt das Zifferblatt zwei Neuerungen. Es ist in einem tiefen Schwarz gehalten, Noir Absolu genannt, das für den Kontrast zu den dreidimensional gewölbten und orangefarbenen Leuchtindexen sorgt.

Diese Aufnahme zeigt in schöner Perspektive die Form der Lünette, die gewölbten Ziffern und Indexe auf dem Zifferblatt und das Helium-Dekompressionsventil.

Diese Aufnahme zeigt in schöner Perspektive die Form der Lünette, die gewölbten Ziffern und Indexe auf dem Zifferblatt und das Helium-Dekompressionsventil.

A. Die Uhr vor dem Einstellen der Lünette.

B. Der Nullindex wird zu Beginn des Tauchgangs auf den Drei-Stunden-Zeiger ausgerichtet.

C. Ablesen der verstrichenen Tauchzeit auf der Lünette (2 Stunden und 25 Minuten).

A. Die Uhr vor dem Einstellen der Lünette.

B. Der Nullindex wird zu Beginn des Tauchgangs auf den Drei-Stunden-Zeiger ausgerichtet.

C. Ablesen der verstrichenen Tauchzeit auf der Lünette (2 Stunden und 25 Minuten).

Die Tech wird vom Automatikwerk 13P8 angetrieben, das vom Blancpain-Manufakturwerk Kaliber 1315 abgeleitet ist. Es ist mit drei Federhäusern ausgestattet und bietet eine Gangreserve von fünf Tagen. Wie alle Blancpain-Uhrwerke verfügt es über eine Unruh ohne Rücker mit Trägheitsregulierung und eine amagnetische Siliziumspiralfeder.

Um das Ganze zu vervollständigen, wurde die Fifty Fathoms Tech Gombessa mit einem integrierten Kautschukarmband sowie mitgelieferter Verlängerung ausgestattet. Diese erleichtert das Tragen der Uhr über einem Taucheranzug. Um den Tragekomfort am Handgelenk zu verbessern, wurde das Armband ohne die herkömmlichen Anstöße oder Hörner direkt in das Gehäusemittelteil integriert.

Selbstverständlich wurden das Design und die Funktionalität dieser Taucheruhr einem Testprogramm unterzogen, durchgeführt von einigen der berühmtesten Taucher der Welt. In diesem Fall trugen Laurent Ballesta und seine Teammitglieder Prototypen der Tech während eines 28 Tage dauernden Tauchgangs in 120 Metern Tiefe, um die Ergonomie, Benutzerfreundlichkeit und Leistung der Uhr zu bestätigen. Laurent Ballesta berichtete über diesen außergewöhnlichen Tauchgang in der Ausgabe 21 der Lettres du Brassus im fesselnden Kapitel „Planet Mittelmeer“.

Zu guter Letzt wird die Uhr von einem neu entwickelten wasserdichten Peli-Koffer begleitet. Der ultraleichte Koffer ist ideal für die Aufbewahrung der Tauchausrüstung.

Die Fifty Fathoms Tech Gombessa erfüllt perfekt ihre Mission, professionellen und erfahrenen Tauchern zu dienen. Die Besitzer dieser Uhr werden denn auch zweifellos die einzigartige Verbindung mit den leidenschaftlichen Tauchern spüren, die den Zeitmesser konzipiert haben. 

Laurent Ballesta und sein Team testeten die Prototypen der Fifty Fathoms Tech Gombessa während ihres 28-tägigen Tauchgangs im Mittelmeer.

Laurent Ballesta und sein Team testeten die Prototypen der Fifty Fathoms Tech Gombessa während ihres 28-tägigen Tauchgangs im Mittelmeer.

Fifty Fathoms 70th Anniversary Act 2: TECH GOMBESSA

Kapitel 04

TECHNISCHES TAUCHEN und Kreislaufgeräte

Die Entwicklung des technischen Tauchens vom offenen System zum Kreislaufgerät.

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