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Kapitel

Kapitel 3

Der Große HAMMERHAI

Bericht über ein Geheimnis, das es im Tuamotu-Archipel im Pazifischen Ozean zu lüften gilt.

Autoren der Kapitel

TATIANA BOUBE

Autoren der Kapitel

TATIANA BOUBE
Der Große HAMMERHAI
Der Große HAMMERHAI
Ausgabe 23 Kapitel 3

Weiße Rillen zeichnen sich ab, eine Stufe erscheint vor deinen Augen. Das ist der Eingang zur Tiputa-Passage im Rangiroa-Atoll, die direkt ins BERÜHMTE „HAMMERHAI-PLATEAU“ führt.

Taucher, stell’ dir vor, du gleitest hinab in das klare, tiefe Blau des Pazifischen Ozeans. Dieses Blau erstreckt sich, so weit das Auge reicht, ja noch viel weiter ... bis 700 Meter unter deinen Füßen, um genau zu sein. Entfernt sich das Dröhnen des Begleitboot-Motors, dringt kein Geräusch mehr zu dir durch. Das Gefühl, von den Wellen hin und her geworfen zu werden, lässt nach, je weiter du abtauchst. Die Orientierung an der Oberfläche verliert sich im kristallklaren Blau, das dich aufnimmt und verwirrt. Du spürst es nicht, aber die hereinfließende Strömung erfasst dich, und du treibst auf eine noch unsichtbare Passage zu. In der Tiefe ist der Gipfel eines erloschenen Vulkans zu erkennen, 400, 300, dann nur noch 200 Meter unter deinen Flossen, viel mehr siehst du immer noch nicht. In der Ferne tauchen die ersten Fische auf, ein Zeichen dafür, dass der Grund näherkommt. Plötzlich weicht das durchgehende Blau deutlicheren Formen. Weiße Rillen zeichnen sich ab, eine Stufe erscheint vor deinen Augen. Das ist der Eingang zur Tiputa-Passage im Rangiroa-Atoll, die direkt ins berühmte „Hammerhai-Plateau“ führt.

In 55 Meter Tiefe erreichst du den Grund. Es ist nicht mehr der schwindelerregende Abgrund des offenen Ozeans, sondern eine flache, kahle, mondähnliche und eintönige Landschaft. Das Warten beginnt. Die Strömung ist kaum zu spüren, und du schwimmst mit leichten Flossenschlägen langsam vorwärts, drehst dich aber immer wieder um, schaust um dich und suchst den Horizont ab. Ein Schwarm gestreifter Stachelmakrelen und einige vorbeiziehende Einfarben- oder Hundszahn-Thunfische stören die Ruhe. Plötzlich ist eine elektrisierende Stimmung zu spüren, etwas passiert um dich herum, aber du siehst nichts Besonderes. Noch nicht. Dann zeichnet sich in der Ferne der Schatten einer großen Rückenflosse ab. Ein massives Profil inmitten einiger flüchtender kleinerer Grauer Riffhaie lässt keinen Zweifel an der Natur des sich nähernden Tieres. Der Große Hammerhai ist da.

Er hat dich schon seit einiger Zeit gerochen, gehört oder gesehen, und seine Neugierde treibt ihn direkt zu dir. Ein Gefühl der Erleichterung und Aufregung zugleich durchströmt dich, die Interaktion wird tatsächlich stattfinden. Du bist heute der privilegierte Zeuge seiner Anwesenheit in der Passage, die Arbeit kann beginnen. Ein paar Meter vor dir biegt er ab, ganz ruhig. Oder besser gesagt, sie biegt ab, denn es ist ein Weibchen. Du bist aufmerksam, da diese Begegnung nicht lange dauern wird, suchst seinen Körper nach allen möglichen Hinweisen ab und achtest auf sichtbare Flecken, Kerben und Auswüchse. Auf seinen Flossen sind Narben zu erkennen, wahrscheinlich das Ergebnis früherer Paarungen. Denn da geht es bei Haien ziemlich heftig zu und her. Du speicherst all diese Informationen im Kopf, während sich das Weibchen entfernt. Denn diese Zeichen sind wichtig, um es zu identifizieren, wenn es sich bei einem anderen Tauchgang wieder zeigen sollte.

Die Begegnung hat nicht länger als 30 Sekunden gedauert, aber die bloße Tatsache, dass sie stattgefunden hat, sagt schon viel aus. Du drehst dich um und willst weiter suchen. Alles geht sehr schnell, und bereits nähert sich ein anderes Weibchen. Auch es weicht von seinem Weg ab und präsentiert seine Flanke. Es hat keine besonderen Merkmale, seine Konturen sind glatt und homogen wie die Skizze einer Artbeschreibung. Du siehst ihm etwas unschlüssig zu, denn es ist weder identifiziernoch erkennbar. Hinter ihm bleibt ein dritter Hai auf Distanz, du verfolgst ihn mit den Augen, aber er nähert sich nicht. Du blickst ihm nach, wie er im Blau verschwindet. Vielleicht war‘s das Weibchen, das du zuerst gesehen hast.

Die Spannung legt sich. Du bleibst an Ort und Stelle, weil du befürchtest, eine weitere Beobachtung zu verpassen. Dein Blick tastet die Landschaft akribisch ab, so dass du überall um dich herum Silhouetten erahnst, wahrnimmst oder dir vorstellen kannst. Aber nichts kommt. Doch dann taucht eine ganz reale Gestalt in deinem Blickfeld auf. Ein Weibchen, voluminöser als die anderen, nähert sich und wiederholt das gleiche Ballett wie seine Vorgängerinnen. Aber das hier erkennst du. Ja, die Morphologie seiner Schwanzflosse und die Einkerbung an der Flosse sind untrüglich: Dieses Weibchen hat man hier schon einmal gesichtet und registriert. Seine Anwesenheit heute, nach all den Jahren, grenzt an ein Wunder und nötigt Respekt ab. Ergriffen beobachtest du, wie es sich entfernt und unter der Stufe verschwindet. Dann kommt wieder Leben in die Passage, und die anderen Fische lassen sich wieder blicken. Oder vielleicht warst du zu beschäftigt, um sie vorher zu sehen. Dein Tauchcomputer erinnert dich daran, dass es Zeit ist, mit dem Aufstieg zu beginnen. Als du das Plateau verlässt, wunderst du dich: Wo hat das Weibchen die ganze Zeit gesteckt? Welchen Weg hat es zurückgelegt? Und vor allem: Warum ist es zurückgekommen?

Der Große HAMMERHAI
Recycling-Taucher im „Hammerhai-Plateau“ des Rangiroa-Atolls.

Recycling-Taucher im „Hammerhai-Plateau“ des Rangiroa-Atolls.

Die Morphologie seiner Schwanzflosse und die Einkerbung an der Flosse sind untrüglich: DIESES HAIWEIBCHEN HAT MAN HIER SCHON GESEHEN.

Der Große HAMMERHAI
Der Große HAMMERHAI

Dieser große Hai ist mittlerweile selten geworden. In den letzten 70 Jahren ist seine POPULATION weltweit UM 80% ZURÜCKGEGANGEN.

Dieser Tauchgang in der Tiputa-Passage erzählt von der geheimnisvollen Präsenz des Großen Hammerhais (Sphyrna mokarran), eines emblematischen Beutegreifers in den Weltmeeren: Er steht in der kollektiven Vorstellung emblematisch für seine Familie, die Sphyrnidae, mit bisher zehn nachgewiesenen Arten. Der Große Hammerhai ist mit einer Durchschnittslänge von 3,5 und einer maximalen Länge von etwa 6 Meter ihr größter Vertreter. Obwohl er sehr groß ist, stellt er keine wirkliche Bedrohung für den Menschen dar, da nur sehr wenige Angriffe oder Scheinattacken durch diese Art bekannt sind. Wie alle Haie ist er aufgrund seiner Position am oberen Ende der Nahrungskette für das Gleichgewicht der marinen Ökosysteme von entscheidender Bedeutung. Er kam ursprünglich in allen tropischen und subtropischen Gewässern der Welt vor, ist aber heute selten geworden. In den letzten 70 Jahren ging seine Population weltweit um 80 % zurück. Die IUCN (International Union for Conservation of Nature)stufte ihn deshalb 2018 auf ihrer Roten Liste der bedrohten Arten als „vom Aussterben bedroht“ ein. Dies ist die letzte Kategorie, bevor er als „in der Natur ausgestorben“ betrachtet wird. In einigen Regionen der Welt ist sein Aussterben jedoch bereits Realität. Im Mittelmeer ist der Bestand des Großen Hammerhais um geschätzte 99,9 % zurückgegangen. Es beginnt ein Kampf gegen die Zeit. 

Die Gründe für dieses Verschwinden sind vielfältig und hängen hauptsächlich mit menschlichen Aktivitäten zusammen. Eine der Hauptursachen ist wie bei allen Haiarten weltweit der gezielte und methodische Fang, um ihre Flossen zu erbeuten. Diese sind auf dem asiatischen Markt als Nahrungsmittel und in der Pharmazie noch immer sehr begehrt, obwohl ihre medizinische Wirkung nie wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Beifang ist ein weiterer und nicht minder verheerender Grund für den Rückgang der Haie. Viele Haie, darunter auch der Große Hammerhai, geraten auf diese Weise in Netze oder an Angelhaken, obwohl man eigentlich Thunfische und andere kommerziell genutzte Arten im Visier hat. Und schließlich ist der Große Hammerhai aufgrund seiner Größe eine beliebte Trophäe in der noch immer praktizierten Sportfischerei, vor allem in den USA und in Australien, obwohl man eigentlich erwarten könnte, diese Praxis sei überholt. Zwar wird der Fisch dabei manchmal wieder freigelassen, der Stress und die Erschöpfung beim Fang erhöhen jedoch seine Verletzlichkeit und führen schließlich zum Tod. Im Gegensatz zu anderen, robusteren Haiarten ist der Große Hammerhai eine empfindliche Spezies. Die Tiere pflanzen sich erst spät fort (mit etwa 8 Jahren), die Tragzeit ist länger als beim Menschen (10–11 Monate) und nur alle zwei Jahre möglich. Das trächtige Weibchen gebiert durchschnittlich 30 etwa 60 cm lange und sofort selbständige Junge, von denen jedoch nur wenige das Erwachsenenalter erreichen. 

Aber beginnen wir nochmals von vorne. Bis Anfang der 2010er Jahre wurden die wenigen wissenschaftlichen Studien über den Großen Hammerhai ausschließlich an toten Exemplaren aus dem Fischfang vor Australien, Südafrika und der Ostküste der USA durchgeführt. Von 2004 an begann man mit systematischen Beobachtungen und der schrittweisen Einführung eines saisonalen „Shark-Feedings“ auf Bimini in den Bahamas. Ab 2012 wurden die Haie täglich gefüttert, um eine enge Interaktion mit Tauchern sicherzustellen, die sich das Spektakel anschauen wollen. Die Bedingungen für die Beobachtung sind ideal. Das Wasser ist dort nur 10 Meter tief, und die Großen Hammerhaie, die vom Geruch eines frisch gefangenen Bonitos angelockt werden, schwimmen ruhig über dem makellos weißen Sandgrund. 

Ab 2008 nutzte man diese provozierten Ansammlungen für wissenschaftliche Arbeiten zur Identifizierung und Erforschung der Hammerhai-Population sowie für die ersten Untersuchungen an lebenden Individuen. Die Ergebnisse belegten unter anderem die große Wanderfähigkeit der Hammerhaie, die manchmal vor der amerikanischen Ostküste mehr als 3000 km zurücklegten. Parallel dazu wurde im gesamten nordkaribischen Becken ein saisonales Sesshaftigkeitsverhalten nachgewiesen. Die Haie hielten sich hier offenbar während eines bestimmten Zeitraums fast ununterbrochen in einem begrenzten Meeresgebiet auf. Die Langzeitbeobachtung vor Bimini im Jahr 2017 ermöglichte auch den Nachweis, dass dieses Gebiet alljährlich wiederholt von denselben Individuen genutzt wurde. Die Gründe für diese Standorttreue sind nie eindeutig geklärt worden, aber die Praxis der „Anfütterung“ und das Vorhandensein zahlreicher Beutetiere in der Umgebung sind die wichtigsten Hypothesen für die Erklärung dieses Phänomens. 

1 Diese internationale Organisation statuiert den Erhaltungszustand aller lebenden Arten und bewertet das Aussterberisiko, indem sie die Arten in folgende Kategorien einteilt: „Geringfügig gefährdet“, „Potentiell gefährdet“, „Gefährdet“, „Stark gefährdet“, „Vom Aussterben bedroht“, „In der Natur ausgestorben“ und „Ausgestorben“. 

Der Große Hammerhai, Sphyrna mokarran.

Der Große Hammerhai, Sphyrna mokarran.

Mit der Ebbe und Flut sinkt und steigt der Wasserstand in der Lagune dank diesen Durchgängen, die so das ATMUNGSSYSTEM DER ATOLLE bilden.

Weit entfernt von diesen wissenschaftlichen Entdeckungen gab es eine Region im Pazifik, die eine kaum bekannte Population des Großen Hammerhais beherbergte: das Tuamotu-Archipel in Französisch-Polynesien. Die Spur des Großen Hammerhais in Polynesien ist unauffällig, in der Erinnerung bekannt, aber in den Legenden vergessen. Die Sprache Pa’umotu (Dialekt auf den Tuamotus) bietet einen Hinweis auf die historische Präsenz des Hammerhais in diesem Archipel nördlich von Tahiti. Bereits 1929 erwähnte der Verwalter der Tuamotus, François Hervé, in seinen Aufzeichnungen, der Hammerhai werde lokal Tamataroa genannt, und beschrieb ihn wie folgt: „Gleichmäßig blassgrau, abgeflachter Kopf, scheint sehr selten zu sein und bewohnt das offene Meer. Sehr groß, 3 Faden“ (knapp 5,5 Meter). Der Begriff der Seltenheit, der bereits in diesen ersten Berichten auftaucht, wirft Fragen auf, denn wenn man heute einige ältere Pa’umotu (Bewohner der Tuamotus) befragt, sind die Antworten fast einstimmig: Der Tamataroa wurde in ihren Gewässern schon immer gesichtet.

Als der Tauchlehrer und Videofilmer Yves Lefèvre 1984 auf dem Rangiroa-Atoll im westlichen Teil des Tuamotu-Archipels ankam, machte er als erster die wenigen Touristen auf das bemerkenswerte Vorkommen der Art in der Tiputa-Passage aufmerksam.

Diese und die benachbarte Avatoru-Passage sind zwei Austauschkorridore zwischen dem Ozean und der Lagune, die ständig dem Wechsel von ein- und auslaufenden Strömungen ausgesetzt sind. Mit der Ebbe und Flut sinkt und steigt der Wasserstand in der Lagune dank diesen Öffnungen, die so das Atmungssystem der Atolle bilden. Beherzte Polynesier jagen in diesen Meerestälern, wo der einzige Moment der Ruhe beim Umkehrwechsel der beiden Strömungen nur wenige Minuten dauert. Yves Lefèvre war der erste Taucher, der mit einem Kreislaufgerät die beiden Passagen von Rangiroa in Tiefen erkundete, die von den einheimischen Fischern nicht erreicht werden konnten, obwohl sie ausgezeichnete Apnoetaucher waren. So lokalisierte er außerhalb der Tiputa-Passage in 45 bis 60 Meter Tiefe ein Plateau, wo Große Hammerhaie, die meiste Zeit eher Einzelgänger, während des Südsommers von Dezember bis März in großer Zahl beobachtet wurden. Neben dem Großen Hammerhai sorgte die außergewöhnliche Konzentration von zahlreichen Fischarten wie Adlerrochen, Mantas und Haien, aber auch von Delfinen für den Ruhm Rangiroas als Weltklasse-Taucherort.

Die Tiputa-Passage wird lokal auch Hiria-Passage genannt.

Die Tiputa-Passage wird lokal auch Hiria-Passage genannt.

In der Folge entwickelte sich ein Insider-Tourismus, der vor allem nach dem Besuch von Kommandant Jacques Cousteau 1987 an Bedeutung gewann. Die Beobachtung von Haien wurde ein wichtiger Teil der touristischen Aktivitäten in Polynesien, und das „Shark Feeding“ nahm in den frühen 1990er Jahren rasant zu. 2006 verabschiedete das Übersee-Territorium Französisch-Polynesien ein Gesetz, das jegliche Form des Haifischfangs in seinem Meeresgebiet verbietet. Dieser fortschrittliche Beschluss wurde von vielen anderen Staaten im Pazifik übernommen. Die Maßnahme war so wirksam, dass Französisch-Polynesien heute zu den Gebieten mit den größten und vielfältigsten Haivorkommen der Welt zählt. Das Territorium war 2017 erneut Vorreiter, als es das Füttern von Wildtieren zu touristischen Zwecken verbot. Daraufhin wurde das „Shark Feeding“ eingestellt, was dazu führte, dass die Haie an einigen Beobachtungsplätzen verschwanden.

Die Tiputa-Passage blieb jedoch von diesem Phänomen verschont. Die hohe Konzentration an Haien und die saisonale Präsenz des Großen Hammerhais blieben unverändert. Die Forschungsmöglichkeiten, die dieser Ort nun bot, übertrafen bei weitem alles, was es sonst auf der Welt gab. Zum ersten Mal seit der Jahrtausendwende wurden diese Haie in einem Lebensraum beobachtet, in dem sie natürliche Verhaltensweisen zeigten. Das Interesse an einer Studie über den Großen Hammerhai im Zentralpazifik wurde dadurch noch größer, zumal die IUCN bereits in den 2000er Jahren auf einen akuten Mangel an wissenschaftlichen Daten über die Art in dieser Region hingewiesen hatte.

Ungeachtet des Potenzials für das Sammeln neuer Daten kann man selbstverständlich den Nutzen einer Studie in einem Gebiet, in dem die Art bereits geschützt ist, in Frage stellen. Für eine Erklärung muss man ins Jahr 2006 zurückgehen, als in Polynesien Haischutzmaßnahmen eingeführt wurden. Damals war keine Studie durchgeführt worden, um den Zustand ihrer Bestände zu evaluieren und ihre Ökologie zu verstehen. Solche Abklärungen sind jedoch äußerst wichtig, damit die Maßnahmen wirksam umgesetzt werden können. Während ihrer Entwicklung haben diese Haie drei Hauptbedürfnisse: Schutz vor Beutegreifern, genügend Nahrung für das Wachstum und Fortpflanzungsmöglichkeiten. Diese Fische suchen ständig nach einem Kompromiss zwischen der Variabilität des Lebensraums und der Erfüllung ihrer Bedürfnisse. Daher wechseln sie je nach Entwicklungsstadium ihren Lebensraum. Verpaarung, Geburt, Wachstum der Jungtiere und die mit jedem dieser Stadien verbundene Nahrungsaufnahme finden in ganz bestimmten Gebieten und Zeiten statt, in denen die Umweltbedingungen am günstigsten sind. Man spricht von essentiellen Lebensräumen. Ohne Kenntnisse über die Art, den Ort und den Zeitraum der Nutzung dieser Schlüsselhabitate steigt das Risiko einer Schädigung durch menschliche Aktivitäten. Das Fangverbot für Haie in Polynesien ist zwar unerlässlich, kann aber allein ihre langfristige Erhaltung nicht garantieren.

Eine weitere Herausforderung bei der Untersuchung des Großen Hammerhais in Polynesien besteht darin, das Ausmaß seiner Wanderungen im Zentralpazifik abzuklären, da diese möglicherweise über den polynesischen Meeresraum hinaus reichen, wo das Fangverbot nicht mehr gilt und die Haie wieder direkt oder indirekt Ziel der internationalen Fischerei werden. Diese Gefahr ist um so höher, als sie außerhalb des polynesischen Territoriums ein besonders starker Fischereidruck erwartet. Falls es eine außerpolynesische Migration gibt, sind für den Schutz internationale Abkommen notwendig. Diese sind jedoch aufgrund der Vielzahl der Akteure und ihrer unterschiedlichen Interessen oft schwer durchzusetzen, um den Rückgang der Art aufzuhalten.

Um die Bewegungen der Hammerhaie in der Tiputa-Passage zu verstehen, wurde dort 2008 ein erstes wissenschaftliches Projekt mit Aufzeichnungsgeräten organisiert. Doch die extremen Strömungsverhältnisse machten dem Vorhaben leider einen Strich durch die Rechnung und führten zum Verlust der installierten Ausrüstung. Erst im Juni 2019 und mit Unterstützung des Blancpain Ocean Commitment kam es zur Gründung der Mokarran Protection Society (MPS) und ersten Untersuchungen der Population in der Tiputa-Passage.

Schwärme von Blaustreifenschnappern. 

Schwärme von Blaustreifenschnappern. 

Eine „Mauer“ Grauer Riffhaie (Carcharhinus amblyrhynchos) in der Tiputa-Passage.       

Eine „Mauer“ Grauer Riffhaie (Carcharhinus amblyrhynchos) in der Tiputa-Passage.
       

Barrakudas (Sphyraena barracuda).

Barrakudas (Sphyraena barracuda).

Alles begann mit der Initiative von drei Tauchlehrern aus Rangiroa. Sie waren neugierig und erstaunt, dass die Art jedes Jahr saisonal auf Tiputa eintraf, und um die Gründe dafür zu verstehen, suchten sie nach wissenschaftlicher Literatur. Schnell wurde ihnen klar, dass es in dieser Region des Pazifiks nur wenige Daten zu diesem Thema gibt. Da sie sein großes Potenzial erahnten, begannen sie 2014 ihre Beobachtungen zusammenzutragen und die Individuen anhand ihrer Größe und Pigmentierung zu unterscheiden. Nach zwei Jahren stellten sie die Hypothese auf, saisonal halte sich ein knappes Dutzend Großer Hammerhaie um die Passage herum auf und kehre jedes Jahr dorthin zurück. Diese Beobachtungen fielen zudem mit der Ankunft der Gefleckten Adlerrochen (Aetobatus narinari) zusammen.

Es wird bisher noch durch keine Studie bestätigt, doch scheint der Südsommer die Paarungszeit dieser Rochen zu sein. In manchen Jahren versammeln sich hier in der Passage bis zu 150 dieser Rochen. Die Ansammlungen könnten die Konzentration und die Vielfalt der Beutetiere des Großen Hammerhais erhöhen, zu denen auch die Grauhaie gehören dürften, die das ganze Jahr in diesem Gebiet präsent sind. Von diesen ersten Hypothesen beflügelt, stellte Jean-Marie Jeandel, einer der Tauchlehrer, ein Team aus begeisterten Tauchern und Wissenschaftlern zusammen, um das Geheimnis der saisonalen Präsenz des Großen Hammerhais in der Tiputa-Passage auf Rangiroa zu lüften. So kam es, wie bereits erwähnt, im Juni 2019 zur Gründung der Mokarran Protection Society (MPS).

Der Traum wurde Wirklichkeit durch die Begegnung mit Marc A. Hayek, einem begeisterten Taucher und Fan der Meereswelt. Das Uhrenhaus Blancpain setzt sich bereits seit 20 Jahren für den Schutz der Ozeane ein und ist von den realen Naturschutzperspektiven begeistert, die mit dieser Initiative verbunden sind. Im Dezember 2019 unterstützte die Manufaktur deshalb den Start der ersten MPS-Mission, die der Erforschung des Großen Hammerhais in Polynesien gewidmet war und an der Marc A. Hayek als Tiefseetaucher und Videofilmer teilnahm.

Aber wo anfangen? Das wissenschaftliche Ziel ist zunächst sowohl einfach als auch beträchtlich. Es besteht darin, die im Südsommer vorkommende Population zu beschreiben, einer Jahreszeit, in der Große Hammerhaie besonders häufig beobachtet werden. Die Beschreibung dieser Population bedeutet zunächst, ihre Größe durch Zählen der Haie und das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Tieren zu ermitteln sowie ihre Fortpflanzungsfähigkeit zu untersuchen. Und schließlich geht es darum, zu bestimmen, wie lange die Tiere in diesem Gebiet bleiben. Legen sie auf einer längeren Wanderroute einen Zwischenstopp ein? Oder werden sie mehr oder weniger sesshaft und wenn ja, wie lange? Kehren sie später in ihrem Lebenszyklus dorthin zurück und wenn ja, was suchen sie dort? Lauter Fragen, deren Antworten ungewiss sind, zumal an einem Standort, der für Taucher eine echte Herausforderung darstellt. Der Tauchplatz ist tief, starken Strömungen ausgesetzt, und sein Grund, eine dunkle, schuppige Platte, tarnt die Haie ziemlich gut.

Für diese Arbeit nutzte die MPS die kombinierte Anwendung der beiden nicht invasiven Verfahren Laserfotogrammetrie und Fotoidentifikation. Die Laserfotogrammetrie hat den Vorteil, dass man das Tier unter Wasser vermessen kann. Diese Messungen geben Aufschluss über die Geschlechtsreife des Tieres, da Haie ab einer bestimmten Größe – 2,1 Meter für Weibchen und 2,25 Meter für Männchen – mit großer Wahrscheinlichkeit fortpflanzungsfähig sind. Für die Fotoidentifikation werden die Haie fotografiert, damit man ihre spezifischen Merkmale beim Beobachten unter Wasser erkennen kann.

Im Januar 2020 reiste der Präsident und CEO von Blancpain, Marc A. Hayek, nach Rangiroa in Französisch-Polynesien, wo er als unabhängiger Unterwasserfilmer an einer wissenschaftlichen Expedition zur Erforschung des Großen Hammerhais (Sphyrna mokarran) teilnahm.

Im Januar 2020 reiste der Präsident und CEO von Blancpain, Marc A. Hayek, nach Rangiroa in Französisch-Polynesien, wo er als unabhängiger Unterwasserfilmer an einer wissenschaftlichen Expedition zur Erforschung des Großen Hammerhais (Sphyrna mokarran) teilnahm.

Neben der Tiputa-Passage stand auch Tikehau im Fokus der MPS, ein weiteres Tuamotu-Atoll 15 km westlich von Rangiroa. Der einzige Zugang zu seiner Lagune, die Tuheiava-Passage, ist ein zweiter interessanter Standort für die Beobachtung des Großen Hammerhais. Die parallele Beobachtung der beiden Atolle sollte dazu dienen, allfällige Wanderungen der Haie zwischen Rangiroa und Tikehau zu erfassen. Tauchgänge für diese Protokolle fanden während drei Saisons zwischen Dezember 2019 und März 2022 täglich statt.

Die Ergebnisse enttäuschten nicht. Insgesamt führten die MPS-Teams mehr als 400 Tauchgänge durch, bei denen über 500 Hammerhai-Sichtungen aufgezeichnet wurden. Entgegen der ursprünglichen Annahme konnten in den Passagen von Tiputa und Tuheiava in den drei Sommern nicht nur ein Dutzend, sondern mehr als 70 Tiere identifiziert werden, alles Weibchen und potenziell geschlechtsreif. Mehr als die Hälfte erwiesen sich als saisonale Aufenthalterinnen mit durchschnittlich zwei Monaten Präsenz am Untersuchungsort. Anhand zusätzlicher Archivbilder von Tauchern konnte anschließend bei der Hälfte der identifizierten Weibchen nachgewiesen werden, dass sie den beiden Standorten Tiputa und Tuheiava treu blieben. Eines dieser Weibchen kehrte fast vierzehn Jahre lang nach Tiputa zurück! Neben der Hypothese, dass die Rückkehr in diesen Jahren ausschließlich zu Nahrungszwecken erfolgt, wie auf den Bahamas diskutiert, lässt die Beobachtung geschlechtsreifer Weibchen an den Standorten während des Südsommers auch andere Gründe vermuten. Bei all diesen Entdeckungen stellt sich die Frage: Wo sind die Männchen? Aufschluss geben die Archivbilder, die seit 2006 in der Tiputa-Passage gesammelt wurden: Männchen werden ausschließlich von August bis Oktober beobachtet. Die zusätzliche Mission eines MPS-Teams von August bis November 2021 bestätigte diesen Trend. Die Männchen werden im Frühling, die Weibchen im Sommer beobachtet. Bleibt die Frage, wie ihre Routen während des restlichen Jahres aussehen. Die Beobachtungen in den Passagen belegen, dass die Haie die Lagunen besuchen und wieder verlassen. Aber aus welchen Gründen? Um diese Frage zu beantworten, stützte sich die Organisation auf ein partizipatives Netzwerk von Beobachtern und befragte rund hundert Nutzer der Lagune von Rangiroa (Fischer und Tourismusanbieter), um ihre Aussagen zu sammeln. Ihre empirischen Kenntnisse über dieses riesige Binnenmeer, von dem ihr Lebensunterhalt abhängt, ermöglichten es, potenziell strategische Zonen im Lebenszyklus der Hammerhaie zu identifizieren.

Nach dreijähriger Forschung lieferte die MPS die ersten umfang- reichen Ergebnisse über den Großen Hammerhai (Sphyrna mokarran) im Zentralpazifik. Aufgrund dieser Arbeit beschloss Polynesien, diese Haiart als „emblematische marine Spezies des Pazifiks“ einzustufen, und machte seine weitere Erforschung zu einer Priorität für das Gebiet.

Dieser Recycling-Taucher ist mit einer Apparatur für die Fotoidentifikation ausgerüstet.

Dieser Recycling-Taucher ist mit einer Apparatur für die Fotoidentifikation ausgerüstet.

Laserplatine für die Vermessung von Haien.

Laserplatine für die Vermessung von Haien.

DIE LASERPLATINE, EIN ALL-IN-ONE-INSTRUMENT

Mit Beginn der Arbeiten im Jahr 2019 wollte die MPS ein möglichst wenig invasives Monitoring-Protokoll einführen. Um das natürliche Verhalten des Großen Hammerhais nicht zu beeinflussen, entschied sich die Organisation, von vornherein auf die üblicherweise verwendeten Methoden – das sogenannte „Feeding“ und „Smelling“ (Anfüttern mit einem Köder oder Anlocken durch dessen Geruch) – zu verzichten. Um die Struktur der vorhandenen Population zu kennen, wählte die MPS die Laserfotogrammetrie. Damit lassen sich die Haie in ihrer natürlichen Umgebung auf Distanz vermessen, ohne dass man sie dafür einfangen muss.

Dieses Instrument besteht aus einer Platine mit zwei parallel geschalteten und 30 cm voneinander entfernten Lasern. Eine in der Mitte der Laser positionierte Kamera erfasst ein Bild mit einer integrierten Skala, die auf das Tier projiziert wird. So können verschiedene Messungen vorgenommen werden, etwa die Höhe der Rückenflosse, die Breite des Kopfes oder die Gesamtkörperlänge. Anhand der Bilder kann man die individuellen körperlichen Merkmale wie Flossenform, Körperflecken und Narben erfassen und so eine Identitätskarte des Hais erstellen.

Der Große HAMMERHAI
Der Große HAMMERHAI

Das Ziel ist es, den Behörden belastbare Daten zu liefern, UM DIE EINFÜHRUNG VON ERHALTUNGSMASSNAHMEN ZU UNTERSTÜTZEN, die der jeweiligen Art und ihrem Lebenszyklus angepasst sind.

Die Erkenntnisse der MPS gaben zum Teil Aufschluss über die Populationsstruktur des Großen Hammerhais im Tuamotu-Archipel. Doch diese ersten Ergebnisse warfen auch neue Fragen zur Ökologie der Art in diesem Gebiet auf: Warum versammeln sich die Weibchen während des Südsommers in den Passagen? Was tun die Haie, die in die Lagunen hineinschwimmen? Wohin wandern die Tiere, die sie wieder verlassen ? Um diese Fragen zu beantworten und um den bereits durchgeführten Arbeiten einen wichtigen wissenschaftlichen und technischen Impuls zu verleihen, wurde ein neues Projekt entwickelt und im Dezember 2022 mit Unterstützung der Manufaktur Blancpain gestartet. Sein Name: TAMATAROA. Dieses auf drei weitere Jahre angelegte ehrgeizige und innovative Forschungsprogramm wird durch den Zusammenschluss zweier Organisationen ermöglicht: der Mokarran Protection Society, die über umfangreiche Kenntnisse vor Ort und eine langfristige lokale Verankerung verfügt, und der Expedition Gombessa unter der Leitung von Laurent Ballesta, deren technische und wissenschaftliche Kompetenz international anerkannt ist. Ein Kollektiv der öffentlichen Verwaltung, das die Gemeinde Rangiroa, die polynesische Umweltdirektion und das Office français de la biodiversité vereint, ist ebenfalls von Anfang an in die Projektkonzeption eingebunden.

Das Ziel von TAMATAROA ist konkret und wird bereits umgesetzt: Es gilt, die Bewegungen und Wanderungsmuster des Großen Hammerhais in Polynesien zu definieren, um die Standorte und zeitliche Nutzung ihrer wichtigsten Lebensräume im Zentralpazifik zu ermitteln. So kann man den Behörden belastbare Daten liefern, um die Einführung von Erhaltungsmaßnahmen zu unterstützen, die spezifisch auf diese Haie am oberen Ende der Nahrungskette und ihren Lebenszyklus abgestimmt sind. Diese Maßnahmen könnten zudem durch einen Kaskadeneffekt eine breitere positive Wirkung auf den Schutz der Ökosysteme der Lagunen haben.

Um die Schlüsselhabitate zu identifizieren und die Aktivitäten der Großen Hammerhaie in Polynesien zu verstehen, wird die Untersuchung ihrer Bewegungen in den Passagen und Lagunen sowie zwischen den Atollen zu einer Priorität. Dazu muss man die Tiere mit Sendern ausstatten, um sie verfolgen zu können. In Anlehnung an die Arbeiten der MPS denkt man über einen ethischen Ansatz für die Einführung der verschiedenen Protokolle nach. Dies ist keine leichte Aufgabe, wenn es sich um ein zwar neugieriges, aber auch scheues Tier handelt, für das weder das Einfangen noch das Anlocken durch „Feeding“ oder „Smelling“ in Frage kommt.

Gespräch mit einem Bewohner von Rangiroa, um sich über seine Kenntnisse über den Hammerhai zu informieren.

Gespräch mit einem Bewohner von Rangiroa, um sich über seine Kenntnisse über den Hammerhai zu informieren.

Die Mokarran Protection Society (MPS) bringt die Einheimischen im Atoll für traditionelle Pirogenrennen zum Thema der Migration des Großen Hammerhais zusammen.    

Die Mokarran Protection Society (MPS) bringt die Einheimischen im Atoll für traditionelle Pirogenrennen zum Thema der Migration des Großen Hammerhais zusammen.
    

Die MPS organisiert auch Vorträge für Schulen und die breite Öffentlichkeit, um sie für die Bedeutung der Haie im marinen Ökosystem zu sensibilisieren.

Die MPS organisiert auch Vorträge für Schulen und die breite Öffentlichkeit, um sie für die Bedeutung der Haie im marinen Ökosystem zu sensibilisieren.

Der Große HAMMERHAI
Informationsaustausch für die Identifizierung der Großen Hammerhaie.

Informationsaustausch für die Identifizierung der Großen Hammerhaie.

Der Große HAMMERHAI

Um die Zeit für die Interaktion mit den Tieren zu optimieren, wurde das bereits erwähnte wissenschaftliche „All-in-One“-Instrument entwickelt, das unter Wasser verwendet werden kann und eine Vielzahl von Protokollen ermöglicht: Identifizierung, Messung, Markierung und Entnahme. Das Identifizieren und Messen erfolgt gemäß den Protokollen der MPS für die Kennzeichnung der Populationen. Die Entnahme von Gewebeproben ermöglicht genetische Untersuchungen, um die Verbindungen zwischen den verschiedenen Populationen und die Verwandtschaftsverhältnisse der beobachteten Individuen festzustellen. Anhand der Gewebeproben kann man auch die Nahrungsökologie der Art untersuchen, um den Ursprung und die relative Bedeutung der verschiedenen Nahrungsgebiete für ihre Ernährung zu bewerten.

TAMATAROA stützt sich auf die Einbeziehung der lokalen Akteure in das wissenschaftliche Programm. Da es sich um einen besonderen Reichtum ihres Ozeans und ihrer Lagunen handelt, ist ein nachhaltiger Erfolg des Projekts nur denkbar, wenn die Polynesier sich diesen Reichtum zu eigen machen und im Alltag zu erfahrenen Hütern dieses großen Beutegreifers werden. Im Gegensatz zu westlichen Gesellschaften haben sie sich empirisches Wissen und Können im Umgang mit den Meeresressourcen bewahrt. Ein Beispiel dafür ist das Rahui, eine Technik der rotierenden Befischung der verschiedenen zur Verfügung stehenden Gebiete, so dass sich Fischbestände zwischenzeitlich wieder erholen können. Diese von Generation zu Generation weitergegebene Praxis wird auf den Atollen und Inseln Polynesiens noch weitgehend praktiziert. Das Konzept der Meeresschutzgebiete ist daher kulturell verankert, und viele polynesische Legenden und Glaubensvorstellungen stellen Haie als Beschützer in den Vordergrund, die die Reinkarnation der Vorfahren innerhalb einer Sippe darstellen. Diese Spiritualität des „Totemtiers“ trägt teilweise zur Erhaltung der Haie in Polynesien bei, indem sie zum Respekt vor dem Leben der Tiere aufruft. Dank der Unterstützung der Polynesier scheinen die Aussichten auf einen langfristigen Erfolg des Projekts also gut zu sein.

Die Rolle der Atolle, dieser Oasen des Lebens inmitten des riesigen Pazifischen Ozeans, im Lebenszyklus des Großen Hammerhais ist noch nicht eindeutig klar: letzte Zufluchtsorte oder Rastplätze auf der Wanderung, Heiligtümer oder Zwischenstationen. Die Arbeit, die noch vor uns liegt, ist immens, aber die Hoffnung, die sie für diese weltweit vom Aussterben bedrohte Art weckt, ist ebenso gewaltig. Gelingt es, eine Schlacht im großen Krieg gegen die Erosion der marinen Biodiversität zu gewinnen, können wir auch auf eine blühende Zukunft für Tamataroa hoffen, den Großen Hammerhai.

Tatiana Boube ist Meeresbiologin und wissen- schaftliche Koordinatorin der Mokarran Protection Society mit Sitz in Französisch-Polynesien. Die Mokarran Society widmet sich dem Studium und dem Schutz des Großen Hammerhais. Blancpain hat Frau Boube ein Stipendium zur Unterstützung ihres Doktoratsstudiums und ihrer Forschung über den Großen Hammerhai an der Université de la Polynésie française gewährt. Frau Boube hat soeben eine Publikation veröffentlicht, für die Blancpain-CEO Marc A. Hayek als Mitautor genannt wird: First Insights into the Population Characteristics and Seasonal Occurrence of the Great Hammerhead Shark, Sphyrna mokarran (Rüppell, 1837), in the Western Tuamotu Archipelago, French Polynesia.

Tatiana Boube ist Meeresbiologin und wissen- schaftliche Koordinatorin der Mokarran Protection Society mit Sitz in Französisch-Polynesien. Die Mokarran Society widmet sich dem Studium und dem Schutz des Großen Hammerhais. Blancpain hat Frau Boube ein Stipendium zur Unterstützung ihres Doktoratsstudiums und ihrer Forschung über den Großen Hammerhai an der Université de la Polynésie française gewährt. Frau Boube hat soeben eine Publikation veröffentlicht, für die Blancpain-CEO Marc A. Hayek als Mitautor genannt wird: First Insights into the Population Characteristics and Seasonal Occurrence of the Great Hammerhead Shark, Sphyrna mokarran (Rüppell, 1837), in the Western Tuamotu Archipelago, French Polynesia.

Ein Teil des MPS- und des Gombessa-Teams versammelt sich für die TAMATAROA-Mission vor der Tiputa-Passage.   

Ein Teil des MPS- und des Gombessa-Teams versammelt sich für die TAMATAROA-Mission vor der Tiputa-Passage.
   

Einige Mitglieder des MPS-Teams.

Einige Mitglieder des MPS-Teams.

„Wir entwarfen alles, was uns [für das französische Kampftaucherkorps] vorschwebte, und schlugen es [einer Uhrenfirma] vor, die uns ins Gesicht lachte: ‚Taucheruhren haben keine Zukunft.‘ [...] Darauf nahmen wir Kontakt mit Blancpain auf, der ältesten Schweizer Uhrenmarke. Dort erklärte man sich bereit, [eine solche] Uhr zu liefern.“

ROBERT “BOB” MALOUBIER

Gründer des französischen Kampftaucherkorps

Der Große HAMMERHAI

„Ich habe viele Träume, und ich muss einen Partner finden, um meine Träume zu verwirklichen. Diesen Partner habe ich mit Blancpain gefunden. Das war wirklich die Marke, die bereit und in der Lage war, mir zu helfen und mich bei einer langfristigen Vision zu unterstützen.“

LAURENT BALLESTA

Wissenschaftler, Taucher, Fotograf.
Gründer und Leiter der Gombessa Expeditions

Der Große HAMMERHAI

Kapitel 04

Fifty Fathoms 70th Anniversary ACT 1

Die Act 1 vereinigt die DNA der drei legendären Fifty Fathoms von 1953, 2003 und 2007.

Autoren der Kapitel

JEFFREY S. KINGSTON
Fifty Fathoms 70th Anniversary ACT 1
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