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Kapitel

Kapitel 6

Ein ARMBAND für alle Jahreszeiten

Ihre Vorteile wie Komfort, Robustheit und Vielseitigkeit haben den NATO-Armbändern einen prominenten Platz in der Kollektion Fifty Fathoms gesichert.

Autoren der Kapitel

JEFFREY S. KINGSTON

Autoren der Kapitel

JEFFREY S. KINGSTON
Ein ARMBAND für alle Jahreszeiten
Ein ARMBAND für alle Jahreszeiten
Ausgabe 23 Kapitel 6

Das NATO-BAND entspricht dem kurz G-10 genannten Armband des britischen Militärs.

Uhrenliebhaber wissen, dass NATO-Armbänder einen militärischen Ursprung haben, wie der Name erwarten lässt. Dabei geht es allerdings nicht um die häufig in den Nachrichten erwähnte militärische NATO. Diese North Atlantic Treaty Organization (deutsch: Nordatlantikpakt-Organisation) kann für sich weder das Design noch die Spezifikation dessen beanspruchen, was wir heute als NATO-Uhrenarmbänder kennen. Vielmehr ist es das britische Militär, dem man die Urheberschaft zu Recht zuschreibt. Für die Briten lautete die Bezeichnung zunächst „G-10“, eine Abkürzung für das britische Formular G-1098, welches das militärische Personal für den Bezug des Armbands benötigte. Der Name „NATO“ setzte sich durch, weil die G-10-Armbänder mit einer NATO-Lagernummer versehen sind. Bei über einer Million militärischer Artikel aus den NATO-Mitgliedsländern, die in einem gemeinsamen Katalog zusammengefasst sind, braucht man selbstverständlich Referenznummern. So wurde die G-10 unter den Nummern 6645-124-2986 (für die Armee) und 6645-99-527-7059 (für die Luftwaffe) in das NATO-Lagersystem aufgenommen. Diese Bezeichnungen kann man jedoch weder leicht aussprechen noch sich merken, und so setzte sich der Name NATO-Band durch. Ob man‘s nun NATO-, G-10- oder Durchzugsarmband nennt, es hat seine eigene Geschichte.

Als Geburtsjahr des NATO-Armbands gilt gemeinhin 1973, als die britische Verteidigungsnorm 66-15 (vom 30. November 1973) veröffentlicht und das Formblatt G-1098 eingeführt wurden. Dabei wird jedoch die viel längere Vorgeschichte dieser britischen Initiativen außer Acht gelassen. Jahrzehntelang hatten sich die amerikanischen und europäischen Streitkräfte mit der Konzeption optimaler Armbänder für die sogenannten „Field Watches“ ihrer Truppen beschäftigt. Der Antrieb für das Design eines Felduhrarmbands war vor allem praktischer Natur. Die wichtigsten Faktoren waren dabei Langlebigkeit, Sicherheit und Tragkomfort.

Klimatisierte Bürogebäude, noble Restaurants, luxuriöse Autos, das Flanieren auf der Avenue des Champs-Élysées und die Sitzungen der Generalstabschefs standen nicht im Mittelpunkt der militärischen Überlegungen. Vielmehr ging es um harte Umgebungsbedingungen wie arktische Kälte, Wüstenhitze, Regen, Salzwasser, Schweiß und das allgemeine Durcheinander auf Schlachtfeldern. Der Auftrag für die Entwicklung des Bandes lautete: „Ausfallsicherheit in Überlebensszenarien“. Metallbänder wurden bei extremen Temperaturen als zu unangenehm empfunden. Feines Alligator-, Kalbs- oder Rindsleder war nicht ausreichend haltbar, insbesondere wenn es Feuchtigkeit ausgesetzt war und nicht schnell trocknen konnte. Ein solides, umlaufendes Band aus atmungsaktivem Material wurde dagegen als witterungsbeständiger, robuster und in unterschiedlichen Bedingungen komfortabler angesehen.

Eine alte Blancpain Bathyscaphe.

Eine alte Blancpain Bathyscaphe.

Ein NATO-Band-Diagramm der britischen Verteidigungsnorm 66-47 von 2001.

Ein NATO-Band-Diagramm der britischen Verteidigungsnorm 66-47 von 2001.

Bei der ENTWICKLUNG des NATO- Armbands wurde NYLON als IDEALES MATERIAL gewählt.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gab es viele Bemühungen, um das ideale Material und Design zu finden. Schon früh wurden gewobene Bänder als beste Lösung angesehen und wegen ihrer Atmungsaktivität sowie Trocknungseigenschaften bevorzugt. Um einen schnellen Wechsel, die Anpassung an alle Handgelenkbreiten und das Tragen über dem Uniformärmel zu erleichtern, entschieden sich viele Armeen für ein einziges Band, das durch die Federstege und unter dem Uhrgehäuse durchgezogen wurde. Dieses minimalistische Design hatte natürlich auch Nachteile. Erstens konnte die Uhr auf dem Armband hin und her rutschen. Zweitens, und das war viel gefährlicher, hielt nichts die Uhr, wenn das Band riss. In den 1950er Jahren setzten sich zwei Ansätze durch, um diese Mängel zu beheben. Beim einen wurden beidseits des Gehäuses Schlaufen auf dem Armband befestigt. Sie verhinderten, dass die Uhr an dem Band entlangrutschen konnte. Der zweite war weitaus besser. Anstelle der Schlaufen auf beiden Armbandhälften gab es feste Halterungen für die Federstäbe. Bei diesem System lief das Armband unter der Uhr durch. Wenn ein Federsteg ausfiel oder eine der Verbindungen brach, blieb die Uhr immer noch auf der anderen Seite hängen.

Die Verteidigungsnorm 66-15 kann als eine Weiterentwicklung dieser frühen Versuche der Nachkriegszeit angesehen werden, um das ideale Uhrenarmband zu definieren. Militärische Organisationen veröffentlichen gerne Spezifikationen und Normen für praktisch alles, und die Briten bildeten da keine Ausnahme, als sie die britische Verteidigungsnorm 66-15 mit dem Titel „Strap, Wrist Watch“ herausgaben, in der die Designkriterien formell festgelegt wurden. Das Armband sollte aus kreuzweise gewobenem Nylon bestehen, das „frei von Zusatzstoffen sein musste, die unter extremen Bedingungen das Handgelenk reizen können“. Damit wurden mehrere seit langem bestehende Probleme angegangen: Atmungsaktivität, Feuchtigkeitsbeständigkeit, schnelles Trocknen und hautschonender Tragkomfort. Nylon war in jeder Hinsicht besser als gewobenes Tuch. Das vorgegebene Design sah drei über die gesamte Länge des Bandes verteilte Schlaufen vor. Diese Konfiguration ermöglichte nicht nur ein schnelles Anbringen an der Uhr, sondern auch, dass zwei Lagen des Armbands zwischen der Rückseite der Uhr und dem Handgelenk des Trägers verlaufen konnten. Diese doppelte Lage erhöht sowohl die Sicherheit als auch den Tragkomfort. Weitere Details zielten auf die Robustheit ab. Anders als bei vielen früheren militärischen Armbändern waren für die Dornschließe Löcher erforderlich. Bei früheren Militäruhren wurde der Dorn einfach beim passenden Sitz durch das Gewebe gesteckt. Außerdem sollten sowohl die Löcher als auch die Enden des Bandes verschweißt werden, um das Risiko des Ausfransens zu minimieren.

Die Fifty Fathoms Automatic.

Die Fifty Fathoms Automatic.

Um kein Detail dem Zufall zu überlassen, wurde in der Norm 66-15 selbstverständlich auch die Farbe präzisiert und „Admiralty Grey“ genannt, wobei die Farbe im Dokument gar nicht direkt beschrieben, sondern nur als „BS 4800 card number 3, reference 18B25“ bezeichnet ist. Bei der Aktualisierung der Spezifikation Nr. 66-47 von 2001 gab es zwei Änderungen: Die Breite wurde von 18 auf 20 mm erhöht und die Farbpalette durch Regimentsstreifen erweitert, so dass das Armband zum gewobenen Gürtel mit den Regimentsstreifen und doppelter Schnalle passte. Ob die Soldaten wirklich Wert auf diese Übereinstimmung legten, ist allerdings zweifelhaft.

Da das Design inzwischen so ausgereift und bewährt ist und seine Vorteile wie Komfort, Robustheit und Vielseitigkeit anerkannt sind, haben die NATO-Bänder ihren Platz im Armbandsortiment von Blancpain verdient. Die Uhrenmarke hat jedoch das Genre weiterentwickelt und ihr Engagement für den Schutz der Ozeane in die Produktion ihrer NATO-Armbänder einfließen lassen, indem sie dafür Nylon aus recycelten Fischernetzen verwendet.

Dieses Recycling kommt in erster Linie der ozeanischen Fauna und Flora zugute. Man schätzt, dass jedes Jahr 640.000 Tonnen Nylonnetze im Meer verlorengehen. Die Folgen sind verheerend: Unzählige Meerestiere verfangen sich darin und gehen elendiglich zugrunde. Das Aufspüren und Einsammeln dieser Nylonnetze ist ein doppelter Gewinn. Zum einen wird die Umwelt von einer biologischen Gefahr befreit, zum anderen kann der Bedarf an neuem Nylon reduziert werden.

Die Weiterverarbeitung zu brauchbarem Nylongarn ist allerdings komplex. Nach der sicheren Entsorgung des nicht wiederverwendbaren Nylons und der Reinigung werden die Netze einer chemischen Depolymerisation unterzogen, wodurch reines, ungefärbtes Granulat entsteht. Dieser Rohstoff kann nun wieder eingefärbt, zu Fäden verarbeitet und anschließend zu Gurtmaterial verwoben werden.

Ein ARMBAND für alle Jahreszeiten
Sowohl für die Fifty Fathoms als auch für die Bathyscaphe ist eine große Auswahl an NATO-Armbändern erhältlich.

Sowohl für die Fifty Fathoms als auch für die Bathyscaphe ist eine große Auswahl an NATO-Armbändern erhältlich.

Nichts in der militärischen Geschichte der NATO-Armbänder schließt heute eine breite Auswahl an FARBEN aus.

Ein ARMBAND für alle Jahreszeiten

Aufgrund seines Engagements für den SCHUTZ DER OZEANE lässt Blancpain die NATO-Armbänder heute aus RECYCELTEN Fischernetzen herstellen.

Recycelte Materialien spielen eine wichtige Rolle im Umweltschutz. Blancpain geht jedoch mit den Armbändern aus recycelten Fischernetzen noch einen Schritt weiter als die üblichen Recyclingprodukte. Die Wiederverwertung des Nylons bietet einen zusätzlichen Bonus für die Umwelt, da die Netze beim Einsammeln wie Reusen wirken und so zur Säuberung der Meere beitragen. Durch den Kauf des recycelten Nylons unterstützt Blancpain diese Bemühungen.

Viele der auf dem Markt erhältlichen NATO-Armbänder sind mit Metallschlaufen versehen. Leider bieten diese Metallelemente nicht den gleichen Kom- fort wie die Nylonbänder selbst. Die Lösung liegt auf der Hand, indem man die Metalldurch Nylonschlaufen ersetzt.

Blancpain bietet für alle Modelle der Kollektion Fifty Fathoms NATO-Armbänder in einer breiten Farbpalette an.

Ein ARMBAND für alle Jahreszeiten
Eine Bathyscaphe Chronographe mit dem optionalen NATO-Armband.

Eine Bathyscaphe Chronographe mit dem optionalen NATO-Armband.

Kapitel 07

Château LAFITE ROTHSCHILD

Anno 1700 zum „Wein des Königs“ gekrönt, ist das Ansehen von Château Lafite seither nur noch gewachsen.

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